Wie du dich von unnötigen negativen Gefühlen befreist
Glücklich sein—das möchte jeder. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es unterschiedlichste Möglichkeiten.
Die amerikanische Psychologin Barbara Fredrickson kam zum Beispiel zu dem Schluss, dass je nachdem, wie häufig wir im Tagesverlauf positive und negative Gefühle erleben, wir uns mehr oder weniger glücklich und erfüllt fühlen.
Das Verhältnis zwischen positiven und negativen Gefühlen entscheidet darüber. Ein Weg, um sich also glücklicher zu fühlen, ist, neben dem häufigeren Erleben postiver Gefühle die täglichen negativen Gefühle zu reduzieren. Und zwar sollen negative Gefühle verringert werden—nicht eliminiert. Sie sind nämlich durchaus nützlich.
Zum Beispiel hilft uns die Trauer nach einem Verlust, uns vom Verlorenen zu verabschieden und neu zu orientieren. Ärger bei einer erfahrenen Ungerechtigkeit motiviert uns, dagegen anzugehen.
Bei einem bevorstehenden Schaden, den wir erleiden könnten, hilft uns das Angstgefühl, diesen zu vermeiden oder zumindest Vorsicht walten zu lassen.
Diese Gefühle sind also notwendig, damit wir im Leben zurechtkommen. Wenn aber die negativen Gefühle überhand nehmen, hilft uns das weniger weiter. Und das kann leicht passieren. Der Grund dafür ist, dass negative Gefühle von vornherein stärker wiegen als positive.
„Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben.“
(Abraham Lincoln)
Sie enthalten für unser Überleben bedeutsamere Informationen als die positiven, weshalb wir uns auch mehr an die negativen als die positiven erinnern.
Entsprechend kann dies zu einer Verzerrung in unserer Erinnerung führen: wir sehen nachträglich eine negative Erfahrung durchwegs in schwarz, obwohl genauso auch grau und weiß dabei war.
Das Ziel ist also, jene negativen Gefühle zu reduzieren, die unangemessen und nicht hilfreich sind. Ist es zum Beispiel hilfreich, den Verkäufer unfreundlich anzufahren, weil du warten musstest? Oder dir immer wieder Vorwürfe zu machen, weil du vergessen hast, etwas zu besorgen?
Manchmal können individuelle mentale und emotionale Gewohnheiten dazu beitragen, dass negative Gefühle intensiver sind und länger andauern als eigentlich notwendig.
Folgende drei Tipps sollen dir dabei helfen, dagegen vorzugehen und so deinen „Glücksquotienten“ zu erhöhen:
1. Finde Argumente dagegen
Durchbreche das negative Denken, indem du die Fakten analysierst und dagegen argumentierst—so wie ein guter Anwalt es tun würde. Wie wirklichkeitsnahe sind denn die negativen Gedanken? Übertreibst oder verallgemeinerst du etwas? Wie sehen denn die Tatsachen aus?
Solche und ähnliche Fragen können dabei helfen, die negativen Gedanken in Frage zu stellen und dadurch Einfluss auf die negativen Gefühle zu nehmen. Wichtig dabei ist, die Gedanken nicht schönzureden, sondern sie anhand der reellen Tatsachen zu widerlegen—was in vielen Fällen auch möglich ist.
2. Unterbreche das Gedankenkreisen um negative Erlebnisse
Indem wir nach einem negativen Erlebnis dieses im Geiste immmer wieder durchgehen, verschlechtern wir unsere negative Stimmungslage. Diese Art des Grübelns bringt uns nicht weiter, sondern zieht uns immer weiter runter. Am leichtesten kannst du es durchbrechen, indem du dich schlicht und einfach ablenkst.
Und zwar mit einer Aktivität, die dich vollkommen in Beschlag nimmt wie z.B. schwimmen oder eine handwerkliche Aufgabe. Diese einfache Strategie hilft, wieder einen klareren Blick zu bekommen.
3. Übe dich in Achtsamkeit
Trainiere dich darin, deinen inneren Erfahrungen bewusst, im Hier und Jetzt und ohne zu urteilen Aufmerksamkeit zu schenken. Versuche, die negativen Gedanken ruhig zu beobachten und sie als „einfach nur Gedanken“ zu akzeptieren. Dadurch gießt du kein weiteres Öl ins Feuer und die negativen Gefühle können sich schneller wieder legen.
„Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklich–sein ist der Weg.“
(Buddha)
Mit diesen drei Tipps wirst du deinem Wohlbefinden auf jeden Fall auf die Sprünge helfen und dich vielleicht sogar ein wenig glücklicher fühlen…viel Erfolg!
JM